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AVIVA-BERLIN.de im Mai 2024 - Beitrag vom 23.11.2009


9. Filmfest FrauenWelten von Terre des Femmes - Ehrenpreise vergeben
AVIVA-Redaktion

Die Regisseurin Hana Makhmalbaf aus dem Iran und die Friedensaktivistin Leymah Gbowee aus Liberia wurden am 21.11.2009 mit Ehrenpreisen für ihr mutiges Engagement für "Menschenrechte von Frauen" ...




... ausgezeichnet.

Die 21-jährige Hana Makhmalbaf ist das jüngste, vielfach preisgekrönte Mitglied der Regisseurs-Familie Makhmalbaf. Schon mit neun Jahren zeigte sie ihren ersten Film auf dem Filmfestival Locarno und gewann mit 15 Jahren ihren ersten Filmpreis in Venedig. Nach Tübingen kam Hana Makhmalbaf mit ihrer aktuellen Dokufiktion "Green Days", die sie während der Juni-Unruhen um die Präsidentschaftswahlen im Iran drehte.

In einer Mischung aus Amateuraufzeichnungen und heimlich gedrehten Spielfilmaufnahmen in den Straßen Teherans hielt sie Euphorie, Freude, Wut und Trauer der iranischen Bevölkerung fest und thematisierte die Hoffnung, dass Demokratie und Menschenrechte auch für Frauen im Iran Wirklichkeit werden. In ihrer Dankesrede erinnerte Makhbalaf an Amir Entezam, der seit 25 Jahren im Iran eingekerkert ist, ohne ein Verbrechen begangen zu haben.

Leymah Gbowee ist die couragierte Heldin des Dokumentarfilms "Pray the Devil Back to Hell" über die Frauen, die – ohne militärische oder politische Macht inne zu haben und völlig unbeachtet von der Weltöffentlichkeit – ein Ende des blutigen Bürgerkriegs in Liberia erzwangen. Leymah Gbowee ist inzwischen Direktorin von WIPSEN. Das panafrikanische Netzwerk von Frauen sucht friedliche Lösungen für die Kriege, die verschiedene afrikanische Gesellschaften verwüsten. Sie wurde bereits von der Harvard University, dem White House Project und dem Global Fund for Women für ihr außerordentliches Engagement geehrt. In ihrer Dankesrede sagte sie: "Wenn wir von Freiheit reden, sollten wir uns bewusst sein: solange auch nur eine einzige Frau Gewalt erfährt, ist keine Frau auf der Welt wirklich frei. Solange auch nur eine Frau Gewalt erfährt, ist keine Gemeinschaft wirklich frei und solange auch nur eine Frau Gewalt erfährt, können sich auch die Männer nicht rühmen, frei zu sein."

Die Preise wurden überreicht von Christa Stolle, geschäftsführende Vorständin von Terre des Femmes und Irene Jung, Filmfestleiterin von Terre des Femmes.

Terre des Femmes ist eine gemeinnützige Menschenrechtsorganisation für Frauen und Mädchen, die durch Aktionen, Öffentlichkeitsarbeit, Einzelfallhilfe, Förderung von Projekten und internationale Vernetzung unterdrückte Frauen unterstützt. Schwerpunktthemen sind u.a. häusliche Gewalt, Zwangsheirat und Ehrverbrechen, weibliche Genitalverstümmelung und Zwangsprostitution sowie die Rechte von Textilarbeiterinnen. Der Verein wurde 1981 gegründet, die Geschäftsstelle befindet sich in Tübingen.

Weitere Infos zur Preisverleihung und zum Filmfest finden Sie unter: www.frauenrechte.de/filmfest


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Beitrag vom 23.11.2009

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